Zielgruppe finden: Herausforderungen verstehen

Rosa Luftballon - Zielgruppe finden

Warum dir Lieblingsfarben und kleine Cafés bei der Zielgruppenfindung helfen können:

Wie Zielgruppen sich finden können, habe ich vor zig Jahren bei einer schulischen Veranstaltung erlebt. “Um euch alle besser kennenzulernen, stellt euch bitte zu eurer Lieblingsfarbe”, war die Ansage. Ich, als Mutter eines peinlich berührten Dreizehnjährigen, outete mich und stellte mich zu einem perfekten, bonbonfarbenen Rosaton und war umgeben von lauter Mädels, die mich angrinsten.

Bedeutung der Zielgruppenfindung

Mal angenommen, du stehst auch auf Rosa und du zeigst das in deiner Marke mit deinem Farbkonzept. Dann könntest du dir sicher sein, mich und auch die Mädels aus der Schule als deine Kundinnen gewonnen zu haben. Wir fühlen uns sofort als Teil deiner Marke.

Bei der Zielgruppenfindung geht es genau darum: Menschen zu erreichen, die sich in deinen Werten und Interessen wiederfinden und sich von deinem Angebot persönlich angesprochen fühlen. Weil du die Wünsche und Bedürfnisse deiner Zielgruppe genau kennst, ist dein Angebot nicht nur passend, sondern auch heiß begehrt.

Deine Aufgabe ist also, genau die Gruppe von Menschen zu finden, die genau das suchen, was du anbietest.

Zielgenaue Positionierung: Wie du dich am Markt besser abhebst

Der erste Punkt ist: Sei da, wo deine Zielgruppe ist. Dabei ist es egal, ob du in unsere Rosa-Mädels-Gruppe kommst und live dabei bist, oder du online deine Zielgruppe ansprechen willst. Du musst dort sein, wo du deine Zielgruppe ansprechen kannst.

Da du deine Zielgruppe kennst und weißt, was ihr wichtig ist, hast du ein Angebot, das gesucht wird. Jetzt geht es darum, dass sie bei dir kaufen! Denn wahrscheinlich gibt es noch mehr Anbieter von zum Beispiel Luftballons mit rosa Punkten. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was deine Mitbewerber machen. Haben die etwas, was du nicht hast? Wie kannst du dich unterscheiden? Schau dir deren Websites an oder, wenn es ein Ladengeschäft ist, spazier einfach mal rein. Was machen die besonders gut? Warum kauft deine Zielgruppe hier?

Überlege dir, wo deine Stärke liegt, was du besser machen kannst und wie du diesen Vorteil nach außen zeigen kannst. Wenn du das gefunden hast, wird dies zu deiner Unique Selling Proposition, deinem USP. Damit kannst du dich nicht nur von anderen Anbietern abheben und sie übertrumpfen, sondern dich auch klar im Markt positionieren.

Was du übrigens auch machen solltest, ist, dich und deine Botschaft immer gleich zu zeigen. Auch wenn es dir vielleicht langweilig erscheint, jeden Tag das Gleiche anzuziehen, bei deinem Markenauftritt ist es entscheidend. Dabei gehört nicht nur die Farbe zu deinem Erscheinungsbild, sondern auch deine Werte, deine Persönlichkeit und deine Botschaft sollten immer als ein Ganzes verstanden werden.

Deine Schritte zur Zielgruppendefinition

Um deine Zielgruppe definieren zu können, frage dich, was deine Kunden und Kundinnen außer dem Faible für Rosa noch an Gemeinsamkeiten haben. Haben sie alle in etwa das gleich Alter? Was interessiert sie? Es geht nicht darum dir eine x-beliebige Person ausdenken - worum es geht ist eine Person darzustellen, die deine Kundengruppe symbolisiert. Im Marketing spricht man dann von einer Persona - ein Kundenavatar.

Solche Personas werden erstellt, um sich die Zielgruppe besser vorstellen zu können und Problemlösungen zu entwickeln. Es gibt Agenturen, die sich in Lebensgröße eine Figur aufstellen oder sogar Räume einrichten, um sich mit den Bedürfnissen dieser Zielgruppe besser auseinandersetzen zu können. In Werbeagenturen arbeiten Menschen, die sich ständig auf neue Zielgruppen einlassen müssen. Da kann es hilfreich sein, in einen Raum zu gehen, der den Eindruck der aktuellen Situation der Zielgruppe vermittelt, um ihr so näher zu sein.

Wenn du deinen Kundenavatar definierst ist es gut, wenn du dabei demographische, soziographische, psychographische und verhaltensorientierte Merkmale betrachtest.

Welche Zielgruppen Merkmale gibt es:

Demographische Merkmale:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Einkommen
  • Bildungsstand
  • Familienstand
  • Beruf
  • Wohnort (Stadt, Land, Region)

 

Soziographische Merkmale:

  • Sozialer Status
  • Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen (z.B. Vereine, Gemeinschaften)
  • Lebensstil
  • Kultureller Hintergrund
  • Religiöse Zugehörigkeit

 

Psychographische Merkmale:

  • Persönlichkeitsmerkmale (z.B. extrovertiert, introvertiert)
  • Werte und Überzeugungen
  • Interessen und Hobbys
  • Einstellungen (z.B. zu bestimmten Themen oder Produkten)
  • Lebensziele und -prioritäten
  • Kaufmotive (z.B. Qualität, Preisbewusstsein)

 

Verhaltensorientierte Merkmale:

  • Kaufverhalten (z.B. Markentreue, Kaufhäufigkeit)
  • Nutzungsverhalten von Produkten oder Dienstleistungen
  • Mediennutzungsverhalten (welche Medien werden genutzt, wie oft und wann)
  • Reaktionsmuster auf Marketingmaßnahmen (z.B. wie reagieren sie auf Werbung)
  • Preisempfindlichkeit

 

Das Definieren deiner Zielgruppe ist ein entscheidender Schritt in deiner Marketingstrategie. Denn wenn du genau weißt, womit, wie und wo du deine Kunden und Kundinnen ansprechen kannst, werden dein Marketing und deine Werbung viel zielgerichteter und effektiver. Konzentriere dich auf eine spezifische Zielgruppe. Denn obwohl die Menschen in dieser Gruppe viele unterschiedliche Merkmale haben können, teilen sie eines sicher: den Grund, warum sie dein Produkt kaufen möchten. Und sie haben einen gemeinsamen Ort, an dem sie sich treffen.

Indem du dich auf diese gemeinsamen Punkte fokussierst, kannst du deine Botschaften viel präziser zeigen,  eine stärkere Verbindung und Vertrauen zu deinen Kunden aufbauen.

eins - eine Zielgruppe

Oops - nur eine spezifische Zielgruppe ansprechen?

Ja, das macht total Sinn. Weil du gezielt deine Marketingstrategie durchziehen kannst, um deine Zielgruppe anzusprechen. Das heißt, du fokussierst dich auf die Kundenbedürfnisse einer Zielgruppe.

Ja – du schließt andere Menschen aus. Aber das hilft dir und deinem idealen Kunden, denn eine Spezialisierung schafft Klarheit. Pass auf, ein Beispiel: Du suchst ein gemütliches Café, in dem es hausgemachten Obstkuchen gibt. Du stehst in einer Straße und gegenüber siehst du zwei Cafés. Das eine hat eine blinkende Neonschrift, darauf steht "Café - all you can eat.” Darunter siehst du eine Liste mit Angeboten von Nudelsuppe bis Kuchen. Das andere Café hat eine kleine nostalgische Lampe über der Tür. Auf dem Fenster steht in einer schönen handgeschriebenen Schrift "Café", darunter Hausgemachter Kuchen.

Wo möchtest du dich mit deiner Freundin lieber treffen?

Café - Wo triffst du deine Zielgruppe

Zielgruppe definieren und finden: das Café-Prinzip

Du hast alles gesammelt und dir deine Persona erstellt. Stell dir vor deine Persona liebt kleines Café und du hast dich dort mit ihr verabredet. Sie hat Apfelkuchen mit Schlagsahne bestellt und jetzt erzählt sie dir leidenschaftlich von ihren Plänen und Herausforderungen. Ich bin mir sicher, du wirst ihr genau zuhören, mit ihr überlegen und Tipps geben. Was ich damit sagen will ist, du kennst deine Zielgruppe, du kannst dich in sie hineinfühlen - du weißt, was deine Zielgruppe will.

Jetzt musst du herausfinden, wo dieses kleine Café ist, denn hier treffen sich alle, die wie deine Freundin ein bestimmtes Ziel haben. Anstatt nur Leute auf der Straße nach diesem Café zu fragen, kannst du auch Tools wie zum Beispiel Google Trends nutzen.

Dieses kostenlose Tool hilft dir, aktuelle Trends und Interessen deiner Zielgruppe zu erkennen. Du kannst damit herausfinden, welche Themen und Suchbegriffe in deiner Branche gerade beliebt sind, saisonale Schwankungen in der Nachfrage analysieren und sogar regionale Vorlieben entdecken. So findest du heraus, ob vielleicht hochwertige, hausgemachte Produkte gefragt sind oder ob du dich auf etwas anderes spezialisieren solltest.

Überlege auch, wie deine Zielgruppe kommuniziert. Welche Social Media-Plattformen kommen in Frage? Gibt es Facebook-Gruppen? Was wird gepostet? Bilder von leckerem Apfelkuchen, Rezepte oder vielleicht auch der Geheimtipp des kleinen Cafés?

P.S. Der hausgemachte Kuchen in diesem wirklich schönen Ambiente ist übrigens ein USP, eine Unique Selling Proposition, ein Alleinstellungsmerkmal, um sich von anderen Unternehmen abzuheben. Menschen, die auf hochwertige Produkte Wert legen, wie jetzt der hausgemachte Kuchen, werden angesprochen. Eine andere Idee wäre ein Café mit nur veganen Lebensmitteln zu eröffnen und das je nach Zielgruppe einrichten.

Fazit

Es ist egal, ob du Coach bist, in der Beratung arbeitest oder eine Marke aufbaust, deine Zielgruppenfindung ist das Fundament für dein Business. Du musst deine Zielgruppe verstehen, die Bedürfnisse kennen und wissen wie und wo du deine Zielgruppe ansprechen kannst. Je nachdem was du anbietest kann es sein, dass bestimmte Merkmale wie zum Beispiel Alter, Interessen oder Lebensstil variieren. Für dich ist es deshalb wichtig herauszufinden wo die Gemeinsamkeit besteht und wie du dein Angebot, falls notwendig, anpassen kannst.

Wenn du weißt wer deine Zielgruppe ist, kommt der nächste wichtige Schritt: Warum sollte dein Kunde bei dir kaufen? Suche dir ein Alleinstellungsmerkmal und zeige deine Botschaft. Zeige dich dort wo deine potentiellen Kunden zu finden sind und bau durch dein konstantes Auftreten Vertrauen auf.

Viel Erfolg!

Viele glauben, dass Zielgruppenfindung und Nischenfindung das Gleiche sind. Aber bei der Zielgruppe geht es um die Personen, die dein Angebot kaufen könnten, während die Nische, also deine Positionierung, einen bestimmten Platz im Markt beschreibt, an dem du dein Angebot präsentierst. Für tiefere Einblicke, schau dir auch meinen Beitrag zur Nischenfindung an.

Christina Martens von go hooray - online sichtbar werden

Christina Martens

Meer, Wind, meinen Job, den ich seit fast 30 Jahren mache. Alles Dinge, die ich liebe und mit Leidenschaft lebe.

 

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